Zerstörung und Wiederaufbau

Grasweg, Frauenland

Bauen gegen die Wohnungsnot

Wohnquartier Sanderau

 

Geschichte der WWG
Entstehung und Entwicklung

1918

Erschütternd war das Ergebnis der Wohnungszählungen 1918 durch die Stadt Würzburg: „Das Angebot an leer stehenden Wohnungen erreicht einen derartigen Tiefstand, dass in kürzester Zeit“ – aus verschiedenen Gründen – „eine Wohnungsnot nicht ausgeschlossen erscheint.“

In dieser Situation entschlossen sich am 12. April 1918, noch zu Kriegszeiten, einige engagierte und verantwortungsbewusste Würzburger Bürger, eine gemeinnützige Baugenossenschaft zu gründen. Die im Gasthaus „Zum Hirschen“ neu gegründete Genossenschaft gab sich den Namen „Würzburger Bau- und Sparverein e.G.m.b.H.“ und setzte sich in ihrer Satzung zum Ziel, „solchen Mitgliedern, welche infolge ihrer wirtschaftlichen Lage nicht imstande sind, sich mit eigenen Mitteln ein Eigenheim zu schaffen, gesunde und zweckmäßige Wohnungen, Einfamilienhäuser mit Gärten, Reihenhäuser und Kleinbauwohnungen zu errichten und zum Eigentum zu überlassen.“

Gleichzeitig mit der Aufklärung der Öffentlichkeit über Ziel und Zweck der Genossenschaft wurden verstärkt Mitglieder geworben. Im Laufe des Jahres 1918 schlossen sich 190 Mitglieder an und erwarben insgesamt 440 Geschäftsanteile zu je 200,- Reichsmark.

1919

Anfang 1919 traten die Firma Noell und die Stadt Würzburg dem Bau- und Sparverein bei und stärkten seine Finanzkraft deutlich mit Beträgen von 20.000,- beziehungsweise 1.000 Reichsmark.
Im Juni 1919 schlossen sich die „Baugenossenschaft Marienberg“ und der „Allgemeine Bauverein“ zusammen 268 Mitglieder, mit ihrem Gesamtvermögen dem Bau- und Sparverein an.
Jetzt zählte der Würzburger Bau- und Sparverein 718 Mitglieder.

1944

22 Jahre später vollzog sich durch nationalsozialistische Gesetzgebung ein weiterer Zusammenschluss: am 1. Juli 1944 wurden die Wohnungsgenossenschaft „Baugruppe der Koenig-und Bauer-Gefolgschaft“ und die „Selbsthilfe Heidingsfeld“ aufgelöst und mit dem Würzburger Bau- und Sparverein aufgrund des Gesetzes über die Gemeinnützigkeit im Wohnungswesen verschmolzen. Gleichzeitig gingen das gesamte Vermögen (45 Wohnhäuser mit 103 Wohneinheiten und Grundstücke mit 5.700 qm) und die nicht mehr feststellbaren Schulden auf den Bau- und Sparverein über. Mit dieser Verschmelzung fand auch die Umbenennung des Bau- und Sparvereins in den seit diesem Zeitpunkt verbindlichen Namen „Würzburger Wohnungsgenossenschaft eGmbH“ statt.


Wredestraße nach Wiederaufbau 1950

1990

Seit 01.01.1990 ist die Würzburger Wohnungsgenossenschaft nach gesetzlicher Aufhebung der Wohnungsgemeinnützigkeit eine Vermietungsgenossenschaft. Auch künftig steht sie treu zu ihrem satzungsmäßigen Grundsatz, ihre Mitglieder mit guten, sicheren und sozial verantwortbaren Wohnungen zu versorgen. Eine Umwandlung von Miet- in Eigentumswohnungen schließen die Verantwortlichen unserer Genossenschaft grundsätzlich aus.

2018

Die Würzburger Wohnungsgenossenschaft eG wird 100 Jahre und blickt mit Zuversicht in die Zukunft. Durch umfangreiche Investitionen wurde bereits ein großer Anteil der Wohnungen und Gebäude saniert und modernisiert. Die Genossenschaft arbeitet weiterhin daran ihre Liegenschaften fit für die Zukunft zu machen. Bei der Bauausführung stellen wir eine hohe bauliche und architektonische Qualität sicher und achten auf Nachhaltigkeit.

Neben den wirtschaftlichen, technischen und energetischen Themen beschäftigt uns auch die Weitergabe der genossenschaftlichen Idee. Die Grundlage hierfür ist die Berücksichtigung und Rücksichtnahme der Belange aller unserer Mitglieder. Bei neuen, interessierten Mitgliedern und Mietern geben wir diesen Gedanken weiter und versuchen hierdurch weiterhin die breite genossenschaftliche Basis zu stärken.